Moldawiens Beitrag zur Erforschung des Weltraums und was haben moldawische Winzer mit Raumfahrt zu tun?


 

 

Hand aufs Herz: Wer hat als Kind nicht schon davon geträumt, Astronaut zu werden? Ins Weltall zu fliegen, in der Schwerelosigkeit zu schweben und unseren blauen Planeten von oben zu sehen?

 

Am 12.April wird weltweit der internationale Tag der bemannten Raumfahrt gefeiert. In diesem Jahr jährt sich zum 60. Mal der erste bemannte Raumflug mit dem russischen Kosmonauten Juri Gagarin. Dieser Tag gilt als Beginn des Weltraumzeitalters und steht seit 2011 auch im Kalender der Gedenktage der Vereinten Nationen.

 

Und was hat nun Moldawien mit der Raumfahrtindustrie zu tun? Mehr als Sie sich vorstellen können! Nur wenige wissen heute, dass das kleine Land maßgeblich bei der Erforschung des Weltraums beigetragen hat. Hier einige der wichtigsten Erfindungen moldawischer Wissenschaftler:

 

Lebensmittel für Raumfahrt

Moldawische Wissenschaftler waren maßgeblich an die Entwicklung von Astronautennahrung beteiligt. Das Forschungsinstitut der Lebensmittelindustrie der moldawischen Akademie der Wissenschaften entwickelte in den 70er und 80er Jahren das Dessertmenü für Kosmonauten. Dieses umfasste mehr als 20 Säfte, 15 Fruchtriegel in verschiedenen Kombinationen, Fruchtpürees und köstliche Gemüsesaucen. Jeder Astronaut hatte seine eigene moldawische Lieblingsspezialität. Zum Beispiel bevorzugte Vladimir Dzhanibekov die konzentrierten Fruchtsäfte, Georgy Grechko die Fruchtriegel und Pavel Popovich die Gemüsesauce „Moldova“.

 

Außerdem wurden aus Weintrauben der Rebsorte Isabella vitaminreiche Lutschtabletten mit verstärkender Wirkung hergestellt. „Solche "Trauben" müssen nicht einmal mit Wasser gewaschen werden - sie schmolzen von selbst im Mund“ – scherzten die Kosmonauten.

 

Und noch ein weiteres bedeutendes Ereignis im Zusammenhang mit der Raumfahrtindustrie: Moldawische Wissenschaftler waren es, die in den 70er Jahren als erste die sog. „Technologie der Sublimationstrocknung“ erfunden haben, ein Verfahren zur schonenden Trocknung von Obst und Gemüse. In fast allen bisherigen Raumstationen sowie für den längeren Aufenthalt gedachten Raumfahrzeugen fand bzw. findet diese Technologie aus Moldawien Anwendung bei der Nahrungsmittelbereitstellung. Bis einschließlich 2004 lieferte Moldawien verschiedene gefriergetrocknete Beeren für den Weltraum.

 

Verpackung für das kosmische Essen

Nicht nur die Astronautennahrung wurde in Moldawien entwickelt und hergestellt, sondern auch die Verpackung dafür. Zwar wurden die ersten tubenförmigen Behälter in Estland entwickelt, jedoch eigneten sich diese nur für pürierte Produkte. Diese boten nicht die Möglichkeit, andere notwendige Speisen im Menü der Kosmonauten aufzunehmen.

 

Das Problem lösten moldawische Wissenschaftler und Ingenieure im Jahr 1970 mit der Entwicklung einer Tube mit einer Öffnung (Endstück) von 8 mm, die es Kosmonauten ermöglichte, Hackfleisch, Gemüse und Obst zu genießen.  Auch in Moldawien startete 1982 die Herstellung der Spezialverpackung für sublimierte (gefriergetrocknete) Nahrung, die bis heute in der Raumfahrt verwendet wird.

 

Bleistift, fotografischer Film, Biomasseanlage

Dies ist jedoch nicht alles, was moldawische Wissenschaftler für die Raumfahrtindustrie geleistet haben.  Zum Beispiel haben sie das Problem der Aufzeichnung in der Schwerelosigkeit gelöst. (Einer Legende zufolge hätten amerikanische Wissenschaftler jahrzehntelang um das Problem gekämpft und etwa eine Million Dollar dafür ausgegeben).

 

Mit Tintenstiften kann man im All nicht schreiben, da in der Schwerelosigkeit die Tinte aus dem Stift tropfenweise entweicht. Einfache Bleistifte sind aufgrund der enthaltenen Holz und Graphit entflammbar und erzeugen Stäube, die auf der Raumstation schweben, eingeatmet werden und sich entzünden könnten. Mit der Entwicklung eines speziellen nachfüllbaren Druckbleistifts haben moldawische Ingenieure in den 70er Jahren das Problem gelöst. Der Bleistift mit dem Namen "KiMeK" wird immer noch im Weltraum verwendet.

 

Eine weitere wenig bekannte Erfindung moldawischer Wissenschaftler ist der wiederverwendbare fotografische Film, der damals eine Sensation war und quasi der analoge Vorfahre des modernen digitalen Films darstellt. Der Film, der mit mehreren Schichten einer speziellen lichtempfindlichen Fotoemulsion überzogen wurde, konnte bis zu 1000 mal wiederverwendet werden. Alles, was damals im Weltraum passierte, wurde mit Hilfe des wiederverwendbaren Films aus Moldawien festgehalten.

 

Die Oasis -  die erste Anlage zur Erzeugung von Biomasse im All ist ebenfalls eine Entwicklung moldawischer Wissenschaftler. Aus "Weltraumfleisch", das in der Oasis-Anlage erzeugt wurde, kochte der Astronaut Walentin Lebedev Fleischbällchen für die Besatzung des Raumschiffs "Sojus-13".

 

In Moldawien wurden auch elektronische Chips für Raumfahrzeuge entwickelt, die u.a. in der berühmten Raumfähre "Buran" eingebaut wurden.

 

Und was haben moldawischen Winzer mit Raumfahrt zu tun?

 

Der hervorragende moldawische Wein hat ebenso den Weltraum erreicht, auch wenn in einer anderen Form. Nach der Erzählung von Gheorghe Cozub, in den 70er Jahren der stellvertretende Minister für Weinbau und Weinbereitung, gelang es den russischen Kosmonauten das Weltraumzentrum in Moskau zu überzeugen, Wein in bestimmten Mengen trinken zu dürfen. Der Ausgangspunkt dieser Geschichte waren die Erfahrungen des Astronauten Georgi Gretschko, der nach dem zweiten Raumflug Schwierigkeiten hatte in seine "irdischen Form" zurückzukehren, bis er in kleinen Dosen moldawischen Rotwein aus Cabernet getrunken hat.

 

Und so erhielten moldawische Winzer der Auftrag, für Astronauten ein auf Rotwein basierendes Getränk zu entwickeln, der einen hohen Kaloriengehalt vorweist, eine tonisierende Wirkung  hervorbringt und dabei ein kleines Volumen hat. Es wurde viel geforscht und auch viel ausprobiert, bis 1976 der Kräuterbalsam „Sănătate“ (rumänisches Wort für „Gesundheit“) beim Patentamt registriert wurde. Das speziell für Kosmonauten entwickelte Getränk wird bis heute auf Basis von hochwertigem Rotwein, konzentriertem Traubensaft und natürlichen Extrakten aus 40 Heilkräutern, Wurzeln und Früchten hergestellt. Auf der Raumstation sollte der Kräuterlikör mit Wasser zur Hälfte  verdünnt und als leckerer Dessertwein genossen werden. 

 

Balsam COSMIC Wein aus Moldawien Kräuterlikör

 

Jahre später wurde das Getränk in Balsam „COSMIC“ unbenannt und erst im Jahr 2000 erschien es im öffentlichen Verkauf. Mehr über das kosmische Getränk können Sie hier lesen. In Deutschland ist der besondere Kräuterlikör exklusiv auf www.moldawine.de erhältlich.

 

Also wir können stolz sagen, dass moldawische Wissenschaftler, die moldawische Industrie und auch moldawische Winzer einen besonderen Beitrag zu Erforschung des Weltraums geleistet haben.